Ein Zwischenstand - Die Pandemie hat unsere Planungen zu Beginn des Jahres auch weiterhin vereitelt. So gab es in diesem Jahr hauptsächlich Einzelberatungen und keine Gruppenangebote. Insbesondere der Austausch untereinander fehlt den Frauen sehr.

Erfreulicherweise können wir mitteilen, dass viele Frauen aus dem Projekt nun Kindergartenplätze, einige Kinder im Nachrückverfahren, bekommen haben. Dadurch können einige Frauen mehr die Chance wahrnehmen, an einem Integrationskurs teilzunehmen.

Der Deutschkurs läuft während der Pandemie weiter und die Frauen nehmen fleißig über WhatsApp am Unterricht teil. Hier sei nochmal ein Danke-Schön an unsere Lehrerin Silke van Lent ausgesprochen, die den Unterricht immer mit viel Geduld, Empathie und Humor gestaltet.

Die meisten Probleme haben unsere Klientinnen im Moment mit der nicht guten Erreichbarkeit der Ämter. Dadurch verzögern sich viele Dinge und die Klientinnen erleben zunehmend harte Konsequenzen seitens des Jobcenters, wenn zum Beispiel ein anderes Amt länger für eine Bearbeitung braucht, die dem Jobcenter zur Leistungsberechnung vorliegen muss.

Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine stellt auch uns vor neue Herausforderungen. Stand 28.04.2022 befanden sich ca. 930 registrierte Flüchtlinge aus der Ukraine in Herne. Es handelt sich zu einem großen Teil um Frauen und Kinder. Ein großer Teil ist bei Freunden oder Verwandten oder in von Privatpersonen zur Verfügung gestellten Wohnungen untergekommen. Ungefähr 200 Ukraineflüchtlinge und ungefähr genauso viele Geflüchtete aus anderen Ländern, befinden sich in der kommunalen Unterkunft an der Ackerstraße. Auch in den Unterkünften Am Zechenring und der Dorstener Straße sind Ukraineflüchtlinge untergebracht. Die ehemalige Janosch- Schule wurde wieder als Flüchtlingsunterkunft aktiviert. Der Auszug aus den kommunalen Unterkünften in privaten Wohnraum gestaltet sich langsam und zäh, das zuständige Amt leidet an Personalknappheit und die zur Verfügung stehenden Wohnungen müssen erst geprüft und mit dem Notwendigsten eingerichtet werden.

Die Stadt Herne hat durch die Einrichtung des Koordinierungszentrums für Ukraineflüchtlinge im ehemaligen Bürgerbüro auf der Bahnhofstraße einige Abläufe der Registrierung und des Leistungsbezugs vereinfacht. Das spart allen Beteiligten viel Zeit und Wege.

In Kooperation mit der Kreuzkirchengemeinde bieten wir ein Kennenlern – Cafè 2x die Woche für ukrainische Frauen und Kinder im Ludwig-Steil-Forum an (Dienstag und Donnerstag 9:30 – 11:30). Interessierte sind herzlich Willkommen!