Corona in Bukavu, im Kongo und der Region der Großen Seen in Zentralafrika

Generell ist das Corona-Virus in Afrika noch nicht so verbreitet wie in Europa oder den USA. Aber die Gefahr ist nicht nur reell, sondern könnte auch weitaus verheerendere Folgen nach sich ziehen als wir es selbst in den USA gerade erleben. Ein Ausbruch in einem der unzähligen Slums wäre das Todesurteil für nicht wenige Menschen, die dort unter meistens unwürdigen Bedingungen eng aufeinander hausen müssen. Ein Mindestabstand ist dort nicht einzuhalten, die zahllosen herumlaufenden Kinder und die schiere Existenznot machen jeden Versuch zunichte, die Verbreitung von Corona an solchen Orten zu stoppen.

Man muss sich klarmachen, dass eine Händlerin auf jeden Tagesgewinn, den sie auf dem Markt erzielt, angewiesen ist. Ohne dies wird eine Familie nicht überleben können. Und der Markt ist voller Leute, immer.

Es gibt keine Versicherung bzw. Sozialsysteme die das abfedern. Die Großfamilie ist manchmal noch im Hintergrund, aber gerade das erhöht wieder die Ansteckungsgefahren. Und es gibt so gut wie keine Atemgeräte in den Kliniken bzw. nur so wenige wie sie nach schweren OPs notwendig sind. Schutzausrüstung, Masken, Desinfektionsmittel – alles Fehlanzeige.

Im Kongo gibt es Stand heute 161 Infizierte, 18 Tote, 5 Genesene und 138 mit zumeist guten Heilungsaussichten. Trotzdem ist das Regierungsviertel in der Hauptstadt Kinshasa abgeriegelt.

In Bukavu hat es mit Stand heute bislang 2 bestätigte Fälle gegeben, zwei Geschäftsleute, ein 44-jähirger Senegalese und ein 34-jähriger Südsudanese die jeweils im Ausland waren und über Dubai und Kigali zurückgekehrt sind. Man hat von den 92 Kontaktpersonen 78 identifiziert und in Quarantäne geschickt, 7 sind nicht mehr in der Stadt und 7 sind bislang noch nicht wieder aufgetaucht. Ob und wo sich das Virus jetzt weiterverbreitet, ist deshalb recht ungewiss.

Alle Flüge nach Kigali und Daressalam sind ausgesetzt, bis mindestens 30. April, wahrscheinlich länger, je nachdem wie lange die Länder ihre Einreisebeschränkungen aufrechterhalten.

CBCA

Unsere Partnerkirche hat mit als erste Institution überhaupt reagiert und ein Gottesdienstverbot bereits am 19. März erlassen, unmittelbar nach einer Anordnung durch die Zentralregierung. Andere Kirchen halten sogar heute noch ihre Gottesdienste zur gewohnten Zeit und in gewohnter Zahl.

Statt der Gottesdienste gibt es jetzt Predigten und Gesänge im Radio, diese werden per Handy-Nachrichten angekündigt. Die Büros sind geschlossen. Wo Menschen sich noch treffen, müssen sie strenge Regeln beachten.

Die Frage nach dem Abendmahl treibt viele um, vor allem zu Gründonnerstag.

Andererseits hat die Kirche große Anstrengungen unternommen, den Bau des neuen Kreiskirchenamtes weiter zu betreiben. Herne hat schon einen Betrag zur Errichtung der Grundmauern überwiesen, jetzt geht es noch um die Ausgestaltung der Etagen und der weiteren Einrichtung. Der Sportplatz der Schule kann wegen fehlender Mittel immer noch nicht saniert werden. Wir hoffen, das in den kommenden Monaten noch auf den Weg bringen zu können.