Großes Wandgemälde zum Recht auf menschenwürdiges Wohnen

Seit dem 28. September haben alle Anwohner und Passanten freie Sicht auf das Wandgemälde an der Bebelstraße 26 in Herne-Mitte. Das Gerüst, auf dem der Künstler Daniel Pulido  aus Nicaragua im September an dem Fassadenkunstwerk arbeitete, ist nun abgebaut.

Zu einer „Baustellenparty“ hatte Markus Heißler vom Eine Welt Zentrum des Kirchenkreises eingeladen – und etwa 50 Gäste kamen in den Garten der KETTELER Baugenossenschaft Herne e.G. und bewunderten bei fair gehandeltem Kaffee und Kuchen das großformatige Bild. Es zeigt eine Frau in einer roten Hängematte, die zwischen einem Haus und einem Baum befestigt ist. Die Frau liest ein Buch über das Wohnen und ihre Gedanken dazu werden ebenfalls illustriert. In den Wurzeln des Baumes, der die Hängematte hält, sind Symbole aus Hernes Partnerstadt Ometepe zu entdecken, Steinbilder einer alten Kultur. Auch die beiden markanten Vulkane der Partnerschaftsinsel sind auf dem Bild verewigt. Ameisenbauten, Vogelnester, die Aussaat der Pflanzen – viele andere Bestandteile drehen sich um das Thema Haus und das Recht auf menschenwürdiges Wohnen.

 „Weltbaustelle 2“ heißt das aktuelle Projekt, die „Baustelle 1“ ist an der Bielefelder Straße zu bewundern. Dieses wurde ebenfalls im September von der Künstlerin Ursula Meyer erweitert. Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda fordert Hernes Bürger auf: „Schaut euch das Gemälde an und denkt darüber nach! So kann man mit Mitteln der Kunst auf gesellschaftliche Probleme hinweisen. Und das mit Farbenfreude und großem Optimismus!“ Simone Neumann vom Eine Welt Netz NRW erläuterte die Hintergründe. Das Thema der nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen soll durch Kunst Aufmerksamkeit erhalten. In Zukunft sind weitere Projekte geplant – zehn weitere Baustellen sollen in NRW entstehen.

„Ein Zuhause ist nicht einfach nur ein Gebäude, sondern etwas, das man in sich trägt“, sagte der Künstler Daniel Pulido. „Es ist gedacht für Menschen, die zu Fuß unterwegs sind, denn im Auto erkennt man die ganzen Details nicht.“ Und somit ist das Bild nicht nur inhaltlich, sondern auch in der Form nachhaltig.

MH/HM