Archiv der Fürbitten

Gott bringt das verlorene zurück

Der Menschensohn ist gekommen zu suchen und selig zu machen alles, was verloren ist (Lukas 19,10).

Zentrales Thema des dritten Sonntages nach Trinitatis ist die Barmherzigkeit Gottes, das Perikopenbuch der EKF bezeichnet ihn als „Sonntag der offenen Arme“. Die Fürbitten nehmen vielfältigen Bezug auf die verschiedenen Ausformulierungen dieses Themas: Gott, der alle unsere Gebrechen heilt (Psalm 103), der wiederbringt, was verloren war (Lukas 15, Evangelium, Gleichnis vom verlorenen Sohn), Gott der nicht das Verderben des Gottlosen will, sondern, sondern dass sie umkehren und leben (Ezechiel 18), Gottes Gnade, die uns reicher macht (1. Timotheus 1, Epistel).

Krieg in der Ukraine

Sprecher/in:

Seit Jahrhunderten leben Russ*innen und Ukrainer*innen miteinander in der Ukraine, vor allem im Donbass. Familien sind eng miteinander verbunden, miteinander verwandt. Die Gewalt des Krieges und der russischen Aggression macht uns sprachlos, tausende sterben an der Front, Menschen harren in umkämpften Gebieten aus ohne Nahrung und Zugang zu medizinischer Versorgung. Andere werden misshandelt und verschleppt an Orte, wo sie noch waren und keine Kontakte haben. Menschen, die eben noch in Einkaufsmalls ihre Besorgungen machten, werden urplötzlich zu Opfern von Bomben. Niemand ist sicher vor plötzlichen Angriffen. Und ein Ende der Gewalt ist nicht abzusehen.

Liturg/in:

Gütiger Gott,

du willst nicht den Tod der Gottlosen, sondern dass sie umkehren, leben und deine Gebote halten. So bitten wir für die, die für die Gewalt in diesem Krieg verantwortlich sind, viele von ihnen sind Christ*innen. Sende Ihnen deinen Geist der Buße und Umkehr, hole sie zurück zu deinem Gebot und lass sie dem Leben dienen.

Jesus Christus,

du bist gekommen, zu verbinden, was zerbrochen ist. So sei bei den Menschen, die in ständiger Angst sind um ihr Leben und Ihre Gesundheit, in Ungewissheit um ihre Angehörigen an der Front oder im Ausland. Halte die Hoffnung in ihnen wach, dass wiederkommt, was verloren war, dass heil wird, was so tief verwundet ist.

Geist Gottes,

halte in allen Menschen die Verheißung wach, dass alle Sünden vergeben und alle Gebrechen geheilt werden. Lass Hass, Entzweiung und Zwietracht nicht siegen. Lass uns alle, die wir ohnmächtig auf diesen Krieg blicken, Liebe, Heilung und Versöhnung wirken, wo immer wir können: In der Gemeinde, auf der Straße auf der Arbeit und in der Schule, in der Familie und unter Freunden.

Gemeinde: Liedstrophe: Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist (Kehrvers aus dem Lied EG 277)

Positive Impulse aus dem G7-Gipfel und Fragen daran

Sprecher/in: Die G7, die Gemeinschaft der wirtschaftlich stärksten Nationen der Welt, hat eine Globale Allianz für Ernährungssicherheit beschlossen und dafür 4,5 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. 600 Milliarden Euro sollen global zur Verbesserung der Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden. Das sind wichtige Impulse für ein auskömmlicheres und sichereres Leben von Milliarden von Menschen im Globalen Süden. Gleichzeitig bleiben Fragen offen: Warum wurde nicht für den Klimaschutz ein Ausstieg aus fossilen Energien bis 2030 vereinbart und warum wird weiter in Gas investiert? Warum wurden nicht die grundlegenden Probleme der Welternährung in den Vordergrund gestellt? Warum wurden keine Veränderungen auf den Weg gebracht, damit sich regionale und ökologisch nachhaltige Ernährung stärker ausbreitet und die Menschen im Süden der Erde unabhängiger vom Weltmarkt und seinen Krisen ernähren können, aus dem, was in ihrer Umgebung wächst?

Liturg/in:

Treuer Gott,

du weißt, wie schwierig Verhandlungen und wie unendlich vielfältig die Interessen sind, die auf der G7 übereins gebracht werden müssen. So danken wir für alle Impulse dieser Tagung, die wirken können, dass Leben vom Verderben erlöst wird.

Barmherziger Gott,

so oft sehen wir in den reicheren Ländern der Welt nicht die Bedürfnisse und die Not der Menschen in anderen Teilen der Welt – und unsere Schuld daran. Wir bitten dich, lass uns reicher werden an deiner Gnade und deiner Liebe, die du uns in Christus gezeigt hast. Hilf uns, umzukehren, und so zu leben, dass alle Menschen an deiner Fülle Anteil haben.

Geist des Friedens,

erfülle unsere Herzen, lass uns den Reichtum deiner Schöpfung vorsichtig nutzen und umsichtig teilen. Hilf uns bei der schweren Aufgabe, alle Menschen dafür zu gewinnen, für Gemeinschaft in Solidarität mit allen Menschen, die mit uns auf dieser Erde jetzt leben und denen, die noch kommen werden.

Gemeinde: Liedstrophe: Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist (Kehrvers aus dem Lied EG 277)

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