Jahresauftakt des Eine Welt Zentrums

Nach vierjähriger Pause hatte das Eine Welt Zentrum des Ev. Kirchenkreises Herne erstmals wieder zu seiner traditionellen Jahresauftaktveranstaltung eingeladen. Rund 90 Personen aus Kirche, Politik und Zivilgesellschaft konnten die Interimsgeschäftsführenden Katja Jähnel und Markus Heißler im Stadtteilzentrum Pluto in Herne freudig begrüßen. In den vier Jahren hatte es einige wichtige Veränderungen gegeben. Geschäftsführer Pfr. Martin Domke ist 2022 in den Ruhestand getreten, ebenso der langjährige Flüchtlingsreferent Karl-Hein Hoffmann. Olga Scheider-Kiselman ist in die Superintendentur gewechselt und Migrationsberaterin Uta Bücking zur Stadt. Neu im Team sind Irina Nardone, als Assistenz der Geschäftsführung und Sabrina Locuratolo in der Beratung für zugewanderte Frauen.

Doch auch in der näheren Zukunft wird es Veränderungen im Eine Welt Zentrum gehen. Darauf ging Superintendentin Claudia Reifenberger in ihrem Grußwort unter dem Bibelwort „Neuer Wein in alten Schläuchen“ ein. In einem langen Beratungsprozess und einer Sondersynode wurden die Weichen für die Zukunft der Eine Welt Arbeit im Kirchenkreis Herne neu gestellt. Unter anderem wird die zukünftige Stelle der Geschäftsführung nicht mehr mit einer Pfarrstelle verbunden sein und auch eine Umbenennung des Zentrums in Fachstelle Eine Welt des Ev. Kirchenkreis Herne ab 2025 ist vorgesehen.

Auf unterschiedliche Art und Weise stellte dann das Team des EWZ wichtige Aspekte aus den verschiedenen Arbeitsbereichen vor. So stellten Petra Stach-Wittekind und Katja Jähnel kabarettistisch die Regionale Flüchtlingsberatung und die Beratung von Opfern von Menschenhandel, Zwangsheirat und Häuslicher Gewalt mit dem Beitrag: „Blitzlichter aus der Beratungsarbeit – ein Beitrag aus dem Comedyclub Eine Welt Zentrum Herne – Ähnlichkeiten mit realen Fällen sind beabsichtigt und wirklich ernst gemeint“ vor. Die Arbeit der Ehrenamtskoordination für Flüchtlingsarbeit für stellte Martina Wisnewski vor. Unterstützung erhielt sie durch den ehrenamtliche Flüchtlingsbetreuer Jürgen Götz. In einer ergreifenden Kurzgeschichte erzählte er aus seinem Alltag als Unterstützer eines jungen Manns aus Syrien. Zwischen den Beiträgen gab es feine Jazz Standards zu hören, serviert von den drei jungen Kirchenmusikern der Evangelischen Pop-Akademie Witten: Caspar Beule, Max Tutzschke und Stephan Wittekind.  Eine-Welt-Promotor Markus Heißler stellte das Projekt „Koloniale Kontinuitäten überwinden“ vor. Das Projekt im Jahr 2024 lenkt den Blick auf die deutsche Kolonialgeschichte und ihre Auswirkungen bis heute. Neben einer Ausstellung im April in der vhs Herne, wird es Workshops und Kulturveranstaltungen zum Thema geben. Mit einem kleinen Quiz zum Thema beteiligte er das Publikum, z.B. mit der Frage: In welchem Zeitraum hatte Deutschland Kolonialgebiete in Afrika? a) 1884 – 1918/19 b)1871 – 1918/19 oder c) 1871 - 1944/45 (Antwort a) stimmt). Danach stellte Sabrina Locuratolo das Projekt Beratung und Empowerment für geflüchtete Frauen vor. U.a. stellten sich die Frauen, die Frage, wie sie mit Sexismus und rassistischer Diskriminierung in ihrem Alltag umgehen können. In Rollenspielen versuchten sie dafür eigene Lösungsansätze zu finden. Ein Kurzfilm zeigte, wie das funktionieren kann.

Danach gab es noch reichlich Zeit für den Austausch zwischen den Gästen untereinander und dem Team des Eine Welt Zentrums.