Vor dem Genuss steht harte Arbeit - Kaffeebäuerinnen informieren über den „Herner Kaffee“

Unter dem Label „Herner Kaffee“ wird bereits seit über 20 Jahren fair gehandelter Bio-Kaffee aus Kolumbien in der Stadt getrunken. Auf der Tüte des Städtekaffees ist das Riesenrad der Cranger Kirmes zu sehen. Der Hochland Arabica wird von den Kaffeebäuerinnen und Kaffeebauern der Kooperative Red Ecolsierra produziert. „Rund 1,5 Millionen Tassen des fair gehandelten Städtekaffees wurden bisher in Herne getrunken,“ so Markus Heißler von Eine Welt Zentrum des Kirchenkreises.

Nun gaben Mildred Niebles Jimenez und Ilba Camacho im Kontakt- und Informationszentrum der Diakonischen Stiftung Wittekindshof Einblicke in ihr Leben als Kaffeeproduzentinnen in Kolumbien. Der Faire Handel bietet ihnen viele Vorteile. So können sie z.B. mit der sozialen Prämie, in die Infrastruktur des Kaffeeanbaus investieren oder Stipendien für junge Menschen vergeben. Darüber hinaus profitieren sie von den langfristigen Lieferverträgen, der ihnen Sicherheit gibt. Sie wiesen aber auch auf einige Probleme hin. Weite und nicht befestigte Wege erschweren noch immer den Transport der Bohnen aus den Dörfern zur zentralen Sammelstelle. Sorgen macht Ihnen auch die Auswirkungen des Klimawandels. Zum einen regnet es mehr wie früher, was die Trocknung des Kaffees erschwert, andererseits müssen sie aufgrund höherer Temperaturen mit ihren Pflanzungen immer höher in die Berge. Fairer Handel und ökologischer Anbau bietet Ihnen aber die Möglichkeit, lokale Produktion in Zukunft zu sichern und dabei die Natur nicht nachhaltig zu schädigen sowie der jungen Generationen Ausbildungsmöglichkeiten anzubieten. Kaffeeanbau bleibt aber eine schwierige Aufgabe und ist schwere Handarbeit. Die Kooperative ermöglicht es dennoch auch vielen Frauen, in diesem Beruf tätig zu werden. Geschlechtergleichheit soll auch weiterhin gefördert werden. Red Ecolsierra wurde dafür als erster ländlicher Betrieb mit dem Gleichstellungspreis des kolumbianischen Arbeitsministeriums ausgezeichnet. Zum Abschluss konnten die Besucher*innen den Kaffee der Kooperative im Weltladen Esperanza probieren und mit neuem Bewusstsein genießen.

Foto: v.l.n.r. Übersetzerin Stefanie Hoppe, Mildred Niebles, Ilba Camacho, Markus Heißler (EWZ), Christa Winger (Weltladen)