Wochenspruch: „Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“ (Lukas 21,28)

Evangelium Lukas 21, 25-33; Predigttext: Hoheslied 2, 8-13:

Eine gewagte Wahl – das profane Liebeslied aus der Hebräischen Bibel neben die Adventstexte zu stellen, die der Sehnsucht nach der Ankunft des Erlösers Ausdruck verleihen. Es war vor einigen Jahrzehnten ein wichtiger exegetischer Fortschritt, das Hohelied aus der allegorischen Deutung auf Christus und die Kirche als seine Braut hin zu befreien, und damit der geschlechtlichen Liebe ihren Platz im Kanon wiederzugeben. Nun legt die Einbettung des Liebesliedes in die Texte der Klage über den Zustand Welt (Psalm 80) und der Sehnsucht nach dem Kommen des Befreiers diese Auslegung wieder nahe. Das kann gelingen, wenn der ursprüngliche Charakter des Liedes gewahrt bleibt: „Wie wir Menschen uns nach der körperlichen Nähe in der Partnerschaft sehnen, so sehnen wir uns als Volk Gottes nach der Ankunft und der Nähe Jesu und seines Reiches.“

Die Fürbittentexte versuchen, den menschlichen Emotionen von Resignation und Sehnsucht auf Gott hin Worte zu verleihen.

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